„Meine Erwartungen an das Projekt wurden absolut übertroffen!“

Johanna S. (20) war von Februar 2015 bis August 2015 im Kinderdorf in La Paz für Alalay als Freiwillige tätig. Sie arbeitete in der Cabaña D, also mit den kleinen Mädchen zwischen 2 und 8 Jahren zusammen.

1. Was hat dich dazu bewogen dieses Volontariat auszuüben?
Ich wollte gerne in einer sozialen Einrichtung arbeiten, um damit etwas von dem Glück, das ich allein durch mein Herkunft und Bildung habe, weitergeben zu können.

2. Warum Alalay, warum Bolivien?
Ich habe über einen Freund von Alalay gehört und seine Beschreibung des Projekts hat genau meine Vorstellung für einen Freiwilligendienst getroffen. Ich wollte gerne mit Kindern oder Jugendlichen zusammenarbeiten und ich hatte das Gefühl, dass man bei diesem Projekt tatsächlich sinnvolle Unterstützung leisten kann. (Dieses Gefühl hatte ich nämlich bei vielen anderen Projekten, auf die ich während meiner Suche gestoßen bin, nicht). Bolivien selbst interessierte mich sowohl von der Kultur als auch von der Sprache. Außerdem war Bolivien für mich das vertrauteste südamerikanische Land, da ich eine halbbolivianische Freundin habe.

3. Tagesablauf – Was waren deine Tätigkeiten? Haben sich diese mit der Zeit verändert? Was hat dir besonders Spass gemacht? Was war anstrengend?
Es gibt nur wenige konkrete Aufgaben. Du nimmst als Freiwillige am Tagesablauf teil und unterstützt dort, wo Unterstützung benötigt wird. So habe ich morgens mit das Frühstück gerichtet, den Kindern dabei geholfen, sich für die Schule zu richten und sie zum Schulbus begleitet. Bis zum Mittagessen hatte ich danach freie Zeit. Mittags, habe ich dann das Essen aus der Küche geholt, Tisch gedeckt und verteilt. Nach dem Mittagessen, habe ich den Kindern bei den Hausaufgaben geholfen und bin anschließend mit ihnen nach draußen zum Spielen gegangen. Abends habe ich wieder geholfen das Abendessen zu richten und anschließen wurden die Kinder in Bett gebracht. Das war immer einer meiner Lieblingsmomente. Ich hatte das Gefühl, dass die Mädchen es genossen haben, dass für einen Moment jemand ganz alleine nur für sie da ist, der an ihrem Bett sitzt und etwas singt oder vorliest.

Die Aufgaben selbst, haben sich mit der Zeit nicht verändert, nur ich selbst habe mehr gemerkt was ich machen oder wo ich mehr helfen kann. Insgesamt habe ich sehr genossen, dass man großen Freiraum hat. Man kann sich viele verschiedene Aktionen ausdenken, die man gerne mit den Kindern machen möchte und wenn man es abspricht, darf man eigentlich alles machen.

Am meisten Spaß hat es mir gemacht mit den Kindern draußen zu spielen, zu singen und zu tanzen, zu basteln oder eben andere Aktivitäten zu machen, die bisschen anders, als der ganz normale Tagesablauf sind. Insgesamt habe ich meine Aufgabe auch weniger darin gesehen, dass ich für diesen oder jenen Punkt im Tagesablauf zuständig bin, sondern mehr, eine Ansprechpartnerin für die Kinder zu sein, ihnen Geborgenheit und Wärme zu vermitteln. Und anstrengend kann alles mal sein. Wenn sie zum Beispiel nicht auf dich hören wollen. Aber so sehr du auch mal genervt sein kannst, ist das nichts dagegen wie viel Freude du hast!